Indiens Bundesstaat Rajasthan meldet ein Wachstum seiner Tigerpopulation








Tiger sind vom Aussterben bedroht - Bild von Claudia Neveling

Tigerliebhaber dürfen sich auf gute Nachrichten aus Indien endlich freuen. Das Landesamt für Umwelt und Natur des indischen Bundesstaates Rajasthan hat angesichts der Ergebnisse der letzten Tigerzählung in großen Bundesstaat einen wahrscheinlichen Zuwachs bei der Tigerpopulation in diesem Land angekündigt. „Zwar müssen die Resultate der Zählung noch bewertet werden“ meint ein Verwaltungssprecher, „sicher gilt aber, dass sich die zu erwartende Tigerpopulation Rajasthans höchstwahrscheinlich auf ca. 40 Exemplaren erhöht hat“. 2008 lag diese Zahl bei 34 Tigern erheblich darunter, was eine Zunahme von etwa 15 % bedeuten würde. Die endgültigen Ergebnisse werden Ende des Monats der Öffentlichkeit präsentiert.

Auch ein Zuwachs anderer Säugetierarten wir bei Panthern und Lippenbären würde bestätigt. Für die Zählung der Tiere sind Kamerafallen eingesetzt worden.

Rajasthan besitzt eine Gesamtfläche von 342.239 km². Davon sind ca. 1.220 km² in den Nationalparks von Sariska, Ranthambore und Keoladeo staatlich geschützt.

Mit dem weltberühmten Umweltinitiative „Project Tiger“ und die parallele Beschaffung zahlreicher Tigerreserven hat Indien sehr zur Erhaltung seiner Tiger beigetragen. Dennoch sehen die Aussichten auf eine definitive Rettung dieser mächtigen Katzen eher düster aus: Viele gut organisierte Wilderer-Gruppen kommen oft ungestraft mit ihrer Beute davon. Ein schreckendes Beispiel stellt der Sariska National Park dar, wo seine sämtliche Tigerpopulation bis 2004 der Wilderei zum Opfer fiel. Denn die mächtige Gestalt, welche wir bewundern, ist auch des Tigers größtes Unglück. Seit Jahrtausenden werden seine Körperteile als heilend angesehen und gelten in der traditionellen asiatischen Medizin als Heilmittel gegen allerlei Beschwerden. Die Nachfrage nach Knochen, Zähnen und Hoden von Tigern ist in China groß: Genauso groß das eifrige Schießen im tigerreichen Land Indien, um dieser Nachfrage nachzukommen. Schlecht ausgerüstete und unterbezahlte Wildhüter können kaum Widerstand gegen dieses lukratives Geschäft leisten.

Heute sind die unverkennbaren Spuren drei Tiger, die aus dem weltberühmten Ranthambore Nationalpark eingeführt wurden, wieder in Sariska vorzufinden. Aber auch die größten Bemühungen der Regierung werden erfolglos bleiben, wenn sich das Bewusstsein der Bevölkerung für den Schutz des Tierreichtums ihres Landes nicht steigern lässt.

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