Orang-Utans auf Borneo: Ein unsicheres Schicksal







Cinta, ein Waisen Orang-Utan-Baby, das inmitten einer immensen Palmölplantage gefunden wurde, klettert hoch auf einen Baum vor den neugierigen Augen Dutzender Besucher einer Rettungsstation für Waldmenschen.

Cinta ist eins der Opfer des Palmölanbau-Booms, der auf den Dschungeln Borneos festen Fuß gefasst hat. Insbesondere findet Palmöl große Verwendung als Ökosprit und bei der Herstellung von Nahrungsmitteln wie Margarine.

Schätzungsweise gibt es noch maximal 60.000 frei lebende Orang-Utans auf der Welt. 80 % davon leben in den Urwäldern von Indonesien. Der Rest in den malaysischen Ländern von Sarawak und Sabah auf Borneo.

Laut eines erschütternden Berichts des Umweltprogramms der UNO werden die rothaarigen Waldmenschen bei Einhaltung des jetzigen Waldrodungrythmus in nur zwanzig Jahren aus der Fläche der Erde verschwunden sein.

Unter dem hohem Druck von Umweltorganisationen verpflichtete sich die malaysische Palmölindustrie während einer Konferenz, die Anfang Oktober gehalten wurde, Waldkorridore aufzubauen, um die einzelnen Menschenaffen-Populationen zu erhalten.

“Auch wenn es noch 11.000 Orang-Utans in Sabah gibt, sind die einzelnen Populationen extrem isoliert von einander“ sagte Marc Ancrenaz von der Umweltorganisation Hutan. Dies fordert nicht nur die Inzuchtgefahr, es besteht auch die Möglichkeit, dass die kleinen Babys sich von ihren Müttern trennen und sich inmitten der riesigen Palmölplantagen verlaufen.

Aber nicht nur das. Wenn Orang-Utans die Früchte der Palmen fressen, wird öfters auf sie geschossen. Stirbt oder flüchtet die Mutter, werden die kleinen Babys oftmals als Haustiere gefangen.

Malaysia ist nach Indonesien das zweite größte Exportland von Palmöl. Einkünfte dieser boomenden Industrie erwirtschafteten allein 2008 19 Billionen Dollar.

Der Meinung von Ancrenaz nach sei es praktisch unmöglich, die Plantagen los zu werden. Laut den Experten findet man Palmöl in einem von zehn Supermarkt-Produkten, einschließlich Brot, Lippenstick und Seife.

Deswegen seien die geplanten Waldkorridore für das Überleben der Orang-Utans und anderer Waldbewohner so wichtig. „Sie sind die einzige Lösung, damit Menschenaffen und Plantagen langfristig koexistieren können“.

Die Entscheidung, Waldkorridore aufzubauen fällt zusammen mit dem Beschluss der Regierungsverwaltung von Ostsabah, 967 Waldhektar binnen einer Zeitspanne von fünf Jahren wieder aufzuforsten. Dieser Plan gehört der WWF-Initiative „Ein Herz für Borneo“, die beabsichtigt, die Umweltpolitik aller drei auf Borneo anwesenden Staaten (Malaysia, Indonesien und Brunei) zu stärken.

Planeta Verde veranstaltet eine außergewöhnliche zweiwöchige Borneo-Reise durch die indonesische Provinz Kalimantan zur Beobachtung von frei lebenden Orang-Utans. Mehr Infos unter: http://www.planeta-verde.de/reisen/borneo/index.php

Kommentare

Anonym hat gesagt…
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