Reisen nach Galapagos: Eine verhängnisvolle Affäre









Der natürliche Reichtum der Galapagos-Inseln ist auch des Archipels größtes Verhängnis

Die Galapagos-Inseln sind eins der großen Naturwunder unseres Planeten. Für lange Zeit galten sie als der Inbegriff des Paradieses auf Erde. Doch das Bild eines ungestörten Edens täuscht: Mit der Landung der ersten Seefahrer vor etwa 400 Jahren geriet das Gleichgewicht der Galapagos-Inseln ins Wanken. Bis vor kurzem musste die Parkverwaltung alle mögliche Mittel einsetzen, um die von Menschen eingeführten fremden Tierarten wie verwilderte Ziegenhorden und Ratten erfolgreich auszurotten. Nun stehen aber die unter der Schirmherrschaft von UNESCO aufgenommenen Inseln vor einer noch ernstzunehmenden Gefahr: Einer boomenden Tourismuswirtschaft und dem damit verbundenen Zuwachs der inländischen Zuwanderung.

Wenige Touristen sind von dieser Problematik bewusst. Die meisten davon sind völlig überzeugt, dass sie mit ihrem Besuch einen großen Beitrag zum Erhalt dieses einmaligen Naturerbes für die künftigen Generationen leisten. Die Ahnung, dass die wachsende Popularität der Galapagos-Inseln als immer beliebtere ökotouristische Destination, gleichzeitig den Inseln großen Schaden hinfügt, könnte nicht ferner liegen.

Doch eine Kommission der UNESCO erkannte bereits 2007 die drohenden Gefahren und forderte die Regierung in Quito auf, dringende Maßnahmen zu einer gezielten Kontrolle der Touristen- und Einwandererzahlen einzuführen unter der Drohung, den Sonderstatus des Galapagos-Nationalparks abzuerkennen. Doch dies ist keine einfach zu lösende Angelegenheit. Die lukrative Fremdenverkehrsbranche lässt jährlich ca. 200 Mio. USD in die Staatskassen einfließen: Eine nicht zu verachtende Summe für ein von Armut geplagtes Land. Denn auch wenn allen klar ist, wie wichtig es ist, die Inseln effektiv zu schützen, machen es gerade diese unglaublichen Profite so schwer, wirkungsvolle Maßnahmen einzusetzen. 2008 besuchten 173.000 Personen die Galapagos-Inseln, die meisten davon waren es Teilnehmer großen Luxuskreuzfahrten. Der wirtschaftliche Reichtum, der die fremden Devisen den Inseln bescherten, ist dafür zuständig, dass es sich hier deutlich besser als auf dem Festland lebt. Gehälter sind bis sieben Mal höher als auf dem ecuadorianischen Festland. Außerdem ist auf Galapagos Kriminalität, eins der großen Probleme Ecuadors, praktisch unbekannt. Kein Wunder, dass es immer mehr Ecuadorianer es auf die Inseln zieht, um sich den Traum eines besseren Lebens zu erfüllen.

Aber nicht nur von der Regierung in Quito kann gefordert werden, mehr für den Schutz des Galapagos-Archipels zu tun. Normale Touristen können auch viel tun, wenn sie sich an einigen Grundregeln des wahren Ökotourismus halten. Wahrer Ökotourismus bedeutet, die einheimische Wirtschaft aktiv zu unterstützen. Dies können die Besucher tun, in dem sie in lokalen von Einheimischen geführten Inselhotels unterkommen, anstatt die Inseln nur im Rahmen von halbtägigen Ausflügen an Bord eines riesigen Kreuzfahrtschiffes unter internationaler Flagge besuchen. Auf den Inseln in Kleinhotels und nicht in einer Kabine zu übernachten, in den lokalen Restaurants zu speisen und nicht im Speisesaal des Schiffes zu essen, Andenken von lokalen Souvenir-Läden zu erwerben und sich nicht vom Angebot des Schiffsladens zu bedienen… dies macht die Erlebnisse des Urlaubers nicht nur reicher und die Taschen der Händler etwas voller: Wenn die Bewohner Galapagos die unmittelbare Verbindung zwischen Ökotourismus und wirtschaftlichem Aufschwung merken, werden sie lernen, warum es sich lohnt, die Schätze ihrer Inseln besser zu schützen.

Planeta Verde veranstaltet eine außergewöhnliche 17-tägige Galapagos-Reise. Bei dieser Tour lernt der Besucher einige der wichtigsten Inseln des Archipels kennen und unternehmen sowohl Bootsausflüge als auch Wanderungen zu den interessantesten Besucherstandorten Galapagos. Dies mit einem besonderem Leckerbissen: Einer viertägigen Kreuzfahrt am Bord eines Kleinschiffes. Diese Kombination einer kurzen Kreuzfahrt mit einem ausgedehnten Landesprogramm auf drei verschiedenen Inseln, macht diese Reise zu einem wahren Erlebnis.

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