Das Spektakel von Walvis Bay– Wie weit darf man gehen, um den Tieren so nah wie möglich zu kommen?

Die Walfischbucht unweit von Swakopmund, im Westen Namibia. Die fischreichen Gewässer sind eine Fundgrube für zahlreiche Meeresvögel und Robben, die sich hier in großen Zahlen ansammeln. Durch den von der Arktis kommenden Benguelastrom ist das Wasser hier extrem kalt, aber dafür sehr nährstoffreich. Dies scheint Tiere und Menschen seit Jahrhunderten angelockt zu haben. Bereits die Portugiesen wandelten im 15. Jahrhundert den natürlichen Seebecken in einen regelrechten Hafen um. Heute sind es die Robben der viel nördlicher gelegenen Kreuzkap-Kolonie, die immer mehr nach Süden wandern.

Eine Katamaran-Tour durch Walvis Bay entpuppt sich für viele als Höhepunkt ihrer Namibia-Reise. Alle wollen die Robben und Pelikane hautnah erleben. Eine Zirkusnummer der extravaganten Art spielt sich nach Ablegen des Schiffes innerhalb von wenigen Minuten ab. Zurück bleibt das verschlafene Hafenstädten mit seinen 22.000 Einwohnern und zahlreichen Industriegebäuden. Der Streichelzoo darf bald beginnen! Angelockt durch den die Luft gehaltenen Fisch fliegen die rosafarbigen Pelikane dem Boot hinterher. Die vorbei fliegenden 2-Meter-Vogel werden den Touristen wegen belohnt und ordentlich vom Kapitän gefüttert. Die Aufregung bei den Gästen ist groß, aber das Beste muss noch kommen. Allerspätenstens, wenn ein riesiger Seehund plötzlich angeschwommen kommt und mit einem Satz über auf das Bootsdeck springt, sind alle zu Tränen berührt Diejenigen, die sich an das große Tier herantrauen, werden sicherlich die Möglichkeit sich nicht entgehen lassen, das kolossale Tier mit frischem Fisch zu füttern und dabei tolle Fotomotive zu schaffen.

Es ist ein fantastisches Erlebnis, wilde Tiere so nah um sich zu haben. Die Aufregung, wenn man diese füttert, streichelt, aus nächster Nähe fotografiert, ist sehr verständlich. Denn nichts ist schöner als solch einem Tier so nahe wie möglich zu kommen. Aber wilde Tiere sind und bleiben wilde Tiere und von solchen inszenierten Spektakeln halten wir als Natur- und Tierliebhaber nichts.

Bitte füttern Sie Wildtiere niemals! Auch wenn es Leute gibt, die das tun, um die Tiere anzulocken und tolle, künstliche Fotomotive zu schaffen, zeigen Sie ein besseres Naturverständnis, wenn Sie dieses verantwortungslose Verhalten komplett unterlassen. Und dies aus zwei wichtigen Gründen: Zum einen ist das Futtern von Tieren extrem schädlich, weil unsachgemäße Fütterung deren Gesundheit aufs Spiel setzen kann. Zum anderen bringt man damit die Tiere ungewollt von ihren natürlichen Verhalten ab, was schlimme Konsequenzen haben kann. Verletzungen durch hungrige Vögel, die sich auf ein in der Hand gehaltenes Stück Fleisch stürzen, passieren leider nicht selten. Es hat sogar Gäste gegeben, die durch einen Seehund gebissen wurden.

Ab sofort haben wir alle in unserem Programm vorgesehenen Aktivitäten entfernt, die solches verantwortungslose Verhalten fordert. Opfer dieser Reinigungsaktion ist der Ausflug zur Walvis Bay geworden.

Wir wollen, dass wilde Tiere wild bleiben und die Auswirkungen des Tourismus im Reiseland so niedrig wie möglich zu halten.

Die neuen Termine und Preise unserer Namibia-Reise sind bereits veröffentlicht worden.

Bitte checken Sie diese unter: http://www.planeta-verde.de/reisen/Namibia/index.php

Ihr Team von Planeta Verde

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