Die Wildhunde Botswanas

Freunde des extrem gefährdeten afrikanischen Wildhunds haben in Botswana jeden Grund zur Freude: Denn von den privaten Konzessionsgebieten unseres örtlichen Partners Kwando Safaris werden unglaublige Begegnungen mit Lycaonen in freier Wildbahn berichtet.

Der wissenschaftliche Name des Afrikanischen Wildhunds bedeutet «bemalter Wolf». Diese Bezeichnung bezieht sich auf die Fleckenzeichnung der Tiere, welche ihnen eine äußere Ähnlichkeit mit den Hyänen verleiht.

Der Afrikanische Hund ist ein ausgesprochen geselliges Tier, das in Rudeln von ca. zehn Exemplaren lebt. Wie bei Wölfen, wird der Nachwuchs nur vom Alpha-Paar gezeugt. Trotzdem ist die Rangordnung im Rudel ist nicht deutlich erkennbar und es finden zum Beispiel keine Zänkereien bei der Verteilung der Beute statt, wie sonst typisch für Löwen oder Hyänen.

Laut Meldungen von örtlichen Spurenlesern hat das Alpha-Weibchen nah des Lagoon Camps neulich Nachwuchs bekommen. Dies bestätigt wieder den alten Trend zur Erleichterung aller Campmitarbeiter und zur Freude jedes Besuchers. Denn seit fünf Jahren sucht ein Rudel von Wildhunden Unterschlupf in den Sumpfgebieten des Überflutungssystems des Kwando-Linyati, angrenzend am Chobe-Nationalpark.

Aber die bunten Wölfe scheinen auch woanders auf dem Vormarsch zu sein. Gerade vor knapp drei Wochen ereignete sich im Okavango Delta ein derart gewaltiges Naturschauspiel, das den glücklichen Beobachtern den Atem verschlug. Ein ausgewachsener Kudu, verfolgt von sechs jagenden Wildhunden, platzte an den Mahlzeitsort eines Geparden-Weibchens und ihren fünf Jungen zum Erstaunen aller dabei Anwesenden plötzlich herein. Schnell fiel der Kudu zum Opfer des verfolgenden Alphamännchens, das sofort nach Verstärkung rief. Auf einmal wurden die beiwohnenden Gäste von einem riesigen Rudel aus über sechzehn Exemplaren umgeben. Es dauerte nu wenige Sekunden bis der Körper des Kudu vor den breit geöffneten Augen der Besucher komplett zerrissen wurde.

Zeuge von einem derart beeindruckenden Spiel ums Leben und Tod zu werden ist ein großes Privileg, dass unter anderem ein dickes Fell voraussetzt. Die mit Fotokameras ausgerüsteten Besucher können aber auch manchmal die sanfte Seite dieser wunderschönen Raubtiere im Film festhalten. In der Kalahari-Wüste erlebte zum Beispiel eine Gruppe von Gästen wie vier Wildhunde von den nicht gerade angenehmen Düften der Drüse eines Ratels (oder Honigdachses) verjagt wurden. Auslöser dieses äußerst effektiven Verteidigungssystems des mit dem Skunk ähnlichen Kleintiers waren die spielerischen Annäherungen der Wildhunde. Doch de Honigdachs verstand kein Spaß!

Einst war der Afrikanische Hund recht breit auf dem gesamten afrikanischen Kontinent verbreitet. Die Bejagung durch die afrikanischen Farmer und Viehzüchter hat die Population jedoch so stark dezimiert, dass der Gesamtbestand heute auf etwa 3000-5000 Tiere geschrumpft ist.

Die wunderbaren Naturschutzgebiete Botswanas bieten diese extrem gefährdete Art einen der wenigen sicheren Zufluchtsorte des südlichen Afrikas. Über das Leben der hier ansässigen Rudel und über die von denen belieferten Tierbeobachtungserlebnissen werden wir weiterhin in unserem Blog berichten.

Hier können Sie sich über die Botswana-Reisen informieren, die wir in Zusammenarbeit mit Kwando Safaris auf die Beine gestellt haben.

Bilder von Kwando Safaris


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